"Als Landtagsabgeordnete der SPD ist es mir wichtig die Lebens- und
Arbeitswelten in meinem Wahlkreis zu begleiten bzw. einen aktuellen Einblick
in den Alltag der Bürgerinnen und Bürger in Hemmingen, Ronnenberg, Springe
und Wennigsen zu erhalten.", so die Einleitung von Kerstin Liebelt, als sie
zur Hospitation in der Integrativen Kindertagesstätte Ronnenberg(kurz
InKiTaRo) von der Leiterin Frau Eichhorn begrüßt wurde.

Politisch hatte sich einiges seit dem Amtsantritt von Frau Liebelt getan: das Land Niedersachsen führte zum 1. August 2018 den gebührenfreien KiTa-Besuch ein und die Sprachförderung wurde wieder den Aufgaben der Kitas zugeführt. Ein wichtiger Zeitpunkt also, um über die Auswirkungen in ein offenes Gespräch zu kommen.

InKiTaRo ist eine Kindertagestätte mit besonderem Angebot in Ronnenberg. Die Einrichtung wurde vor 28 Jahren eröffnet. Zurzeit finden ca. 145 Kinder in sieben Gruppen einen geeigneten Platz, zwei Krippengruppen sowie fünf Kindergartengruppen. Die Gruppen tragen von den Kindern selbst ausgesuchten Tiernamen wie Marienkäfer, Küken, Dino, Delfin, Bären, Mäuse und Igel. Die Igelgruppe zählt 18 Kinder von denen vier Integrationskinder sind. Die Nachfrage bei der Platzvergabe ist seit der Einrichtung von InKiTaRo groß, was auf eine hohe Akzeptanz bei den Eltern in Ronnenberg zurückzuführen ist.

Die Leiterin Gerlinde Eichhorn begrüßte diesen Erfahrungsaustausch, der Teil des dreistündigen Besuches gewesen ist. "Für uns als Erzieherinnen und zurzeit auch einem Erzieher ist es wichtig, dass die Rahmenbedingungen stimmen bzw. weiter verbessert werden. Unser Kollegium besteht derzeit aus 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von denen 7 in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Könnten wir die derzeit 3 offene Stellen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen besetzen, wären wir dazu in der Lage Entlastung zu schaffen und somit die Arbeitszufriedenheit zu steigern, was dann im Endeffekt auch den Kindern zu Gute kommt."

Für Kerstin Liebelt als stellv. Vorsitzende des Kultusausschusses im Niedersächsischen Landtages ist dieses Anliegen "...Wasser auf die Mühlen der Bedarfe von qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung." So muss nach Einschätzung von Liebelt die Wertschätzung von Erzieherinnen und Erziehern, der Beibehalt des hohen Ausbildungsniveau und die leistungsgerechte Entlohnung vorangetrieben werden "Zurzeit liegt die durchschnittliche Verweildauer in diesem Beruf bei ca. 6,8 Jahren. Der Antrag "Frühkindliche Bildung voranbringen" der niedersächsischen Regierungsfraktionen könne als Grundlage dienen, dass die von Gerlinde Eichhorn formulierten Bedarfe in den nächsten vier Jahren besser abgedeckt werden können."

Mit Geld allein ist es nicht getan, denn die Attraktivität des Berufes lebt insbesondere von den Arbeitsbedingungen. "Denn," so die Beschreibung von Frau Eichhorn, "nur ein verbesserter Personalschlüssel kann letztendlich die Tür für notwendige Gesten zwischendurch öffnen: puzzeln mit dem einen oder anderen Kind, mal mit einer Kleingruppe in der Ecke sitzen und lesen usw." Als "Zeitfresser" gilt gemeinhin die wachsende Anforderung der Dokumentation von verschiedensten Arbeitsabläufen im KiTa Alltag, eine Aufstockung der Verfügungszeit könnte hier nach Auffassung von Frau Eichhorn eine Entlastung bringen.

Die InKiTaRo wird durch den Förderkreis unterstützt, erst vor kurzem hat er für die Bewegungshalle im Zentrum des gesamten Gebäudes eine Schaukelanlage gestiftet. Im Zuge der Hospitation konnte Frau Liebelt an einem Bewegungsangebot für die Igelgruppe teilnehmen. "Besonders aufschlussreich waren für mich die Gespräche mit Frau Eichhorn, sowie den Erzieherinnen aus Kita und Krippe. Hier wurde für mich besonders deutlich, wo wir uns auf einem guten Weg befinden und wo wir als verantwortliche Abgeordnete noch Verbesserungen schaffen müssen".